Die Brennnessel

Eine Pflanze – unbeliebt aber gesund

Die meisten Menschen kennen die Brennnessel wahrscheinlich nur wegen ihrer Quaddeln und Juckreiz hervorrufenden Brennhaare. Dabei kann diese zu unrecht als „Unkraut“ bezeichnete Pflanze eine lange Geschichte als Nahrungsmittel, Heil- und Nutzpflanze vorweisen.

Geschichte

Über Jahrtausende wurde die Urtica eingesetzt, um aus ihren Fasern Stoffe herzustellen, Kleidung in den Farbvarianten wachsgelb bis grasgrün zu kolorieren oder gesundheitliche Beschwerden zu lindern. Als Tee zubereitet wirkt sie blutreinigend, harntreibend und fördert den Stoffwechsel. Hilfreich ist die grüne Nessel aber auch bei Schuppen, Juckreiz und Erkältungen. Die vielseitige Nesselpflanze wurde zum Inhalt zahlreicher Mythen und Traditionen. So soll der Verzehr der Brennnessel vor Geldnot schützen und ein gutes Jahr verheißen.

Brennhaare als Schutz

Bei Berührung spritzt die Brennnessel aus ihren Brennhaaren durch winzige Stiche ein eiweißhaltiges und ameisensäurehaltiges Gift in die Haut, wodurch es zu Schwellungen, Quaddelbildung, Juckreiz und Brennen kommt. Als Gegenmittel hilft der Saft vom Spitzwegerich, der auf die Stellen gerieben wird und sofort den Schmerz nimmt. Die Brennhaare schützen die Brennnessel auch vor Fraßfeinden.

Heilende Wirkung

Gekocht, getrocknet oder in einer Marinade brennen die Brennhaare der Brennnessel nicht mehr. Die Brennnessel ist eine wichtige Futterpflanze für Schmetterlinge. Ein Kraftfutter für Tiere ist die Brennnessel kombiniert mit Eigelb, besonders für Geflügel, Kühe, Schafe und Pferde.

Frisch oder getrocknet ist die Brennnessel als Tee (nicht länger als 3 Wochen tägl. 1-3 Tassen, da der Tee sonst innerlich zu stark austrocknet) sehr bekömmlich und hilft bei Gicht, Rheuma und Nierengrieß (nicht jedoch bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit). Als Tinktur hilft sie auch bei Arthrose und Allergien, bei Prostataleiden und bei Erschöpfungszuständen.

Weitere Anwendungen sind Kräutersalzmischungen mit den Samen der Nessel oder frisch aufs Butterbrot. Das wirkt kraftspendend, vitalitäts-steigernd, regt das Hormonsystem an, aphrodisiert und verhilft zu glänzenden Haaren.

Die Wurzeln finden als Haarwuchsmittel, gegen Haarausfall, „Vitaldüngung“ für die Kopfhaut und bei fettigen Haaren Verwendung.

Auf der seelischen Ebene stärkt die Brennnessel Willensstärke und Durchsetzungskraft.